Klaxons @ Strøm

Was soll man über eine Band sagen, deren Name von einem Futurismus-Manifest inspiriert ist, die Platten mit selbst gemalten Covern verkauft und die in ihren Songs gerne mal auf Satanismus und Mythen anspielt? Am besten sagt man gar nichts und schaut sich die Klaxons live an.

Eine Band, der alles egal zu sein scheint und die es trotzdem schafft, weder arrogant noch gleichgültig zu wirken, kann auf der Bühne nicht viel falsch machen.

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Inzwischen haben die Engländer ihr drittes Album veröffentlicht, spielen sich aber querbeet durch ihr gesamtes Repertoire. Musikalisch hat sich seit Myths of the Near Future viel getan. Das kommt nicht bei allen Fans gut an, aber immerhin ist die Band sich selber treu geblieben und spielt bei ihrer Live-Show nach wie vor mit Neon-Licht, sucht die Nähe zum Publikum und hat dabei selbst am meisten Spaß. Das ist so sympathisch wie ansteckend und macht die Show der vier Londoner unwiderstehlich.

Als die Band die Bühne betritt, ist es plötzlich 1990 und als die ersten Takte das Strøm erfüllen, gibt es schon kein Halten mehr. Man lässt keinen Hit aus und die Menge dankt es mit Begeisterung. Die Neon-Stäbchen fehlen diesmal, aber zumindest die weißen Outfits lässt das Schwarzlicht strahlen.

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Die Band spielt sich und das Publikum warm und wer nicht spätestens bei Echoes in glückseliger Trance hin und her taumelt, den hält spätestens bei der Zugabe nichts mehr. Den pompösen Schlusspunkt setzen die Engländer mit It’s Not Over Yet, und auch wenn der Titel Hoffnung auf Mehr schürt, bleibt es das letzte Stück eines trotz kleiner Location gigantischen Abends. Jamie Reynolds‘ Einladung an das Publikum, den Klaxons auf der Bühne Gesellschaft zu leisten, wird gerne gefolgt und so verwandelt sich die Szenerie in das, was die Klaxons mit ihrer Musik erreichen wollen: eine große, laute, bunte Party, zu der jeder eingeladen ist.

 

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